Aygül fährt jeden Tag Fahrrad und das schon seit ihrer Kindheit, ob sie wohl in Wuppertal aufgewachsen ist? Lest es selbst in unserem Interview:

Wir: Fährst du Fahrrad?

Aygül: Ja.

Wir: Warum?

Aygül: Weil ich damit aufgewachsen bin. Ich komme aus Oldenburg und da fährt man viel Fahrrad.

Wir: Als du nach Wuppertal gekommen bist, bist du erstmal vor einer Barriere gestoßen oder gleich weiter Fahrrad gefahren?

Aygül: Leider ja, denn es gibt oder es gab zu der Zeit als ich gekommen bin, nur sehr wenig Fahrradwege und ich musste diese erstmal finden. Außerdem gibt es hier ganz viele Autofahrer die gar keine Ahnung haben von Fahrradfahrern. Dann die Berge und Hügel, was ich gar nicht kenne. In Oldenburg war ein ausgebautes Fahrradnetz und dort macht man alles mit dem Fahrrad und deshalb habe ich es hier auch gemacht.

Wir: Glaubst du, du bist eine der ersten, die das so gemacht hat?

Aygül: Ich glaube, ich war eine der wenigen, nicht die erste. Aber zur Uni hoch macht kaum einer und ich bin mit der Hollandrad dahin gefahren, was natürlich sehr anstrengend war. Dann habe ich mir eins mit mehr Gängen gekauft, aber mein Fahrrad stand da ganz lange alleine rum.

Wir: Welche Strecken bist du so gefahren?

Aygül: Ich bin durch ganz Wuppertal gefahren. Früher habe ich noch an der Hühnefeldstraße gewohnt. Von da aus bin ich durch die Talachse und dann den Berg hoch zur Uni.

Wir: Du hast also nie Berge gescheut?

Aygül: Nein, gar nicht. Ich fand das eher spannend, weil das eine Herausforderung war für das Rad und für mich natürlich.

Wir: Ist Oldenburg sehr flach?

Aygül: Genau, nur flach. Da gibt es viele Fahrradwege und alle fahren Fahrrad.

Wir: Was würdest du dir wünschen für Wuppertal?

Aygül: Mehr Aufmerksamkeit der Autofahrer und mehr Fahradwege, mehr Akzeptanz, so etwas wünsche ich mir. Die Berge kann man natürlich nicht flach machen und das finde ich auch gut so. Aber ich wünsche mir, dass mehr innovative Konzepte für Fahrradwege entstehen, so wie es in Münster oder Osnabrück der Fall ist. Die sind natürlich hauptsächlich flach, aber da gibt es zum Beispiel einen Hügel, dort ist so eine Seilbahn für Fahrräder, man hackt sie ein und setzt sich daneben, gerade für Ältere Menschen ist so etwas Interessant.

Wir: Einige von uns hatten bereits die Idee, Busse mit eine Art Fahrradständer am Heck auszustatten. Mit einem Handgriff sollte man die Fahrräder schnell und einfach anbringen und dann mit dem Bus den Berg erklimmen und dort weiter fahren, was hältst du davon?

Aygül: Finde ich besser als wenn das Fahrrad im Bus ist und nur im Weg steht. Das nervt meistens die Mitfahrer und den Busfahrer auch. Dass man das Rad hinten einhaken kann finde ich cool.

Wir: Warst du von ein paar Wochen auf der Fahrradmesse und dem Trassenfest?

Aygül: Nein, ich bin an dem Tag 100 Kilometer Rad gefahren. Das war eine Strecke für einen Lauf, aber sonst wäre ich dort hin gegangen.

Wir: Wir hatten den Eindruck, dass sich die meisten Aussteller auf Hybridtechnik spezialisiert haben, glaubst du, dass die Leute hier eine solche Technik mehr brauchen als in anderen Städten?

Aygül: Ja, auf jeden Fall. Aber ich habe noch nicht so viele Menschen mit E-Bikes gesehen, dabei brauchen die Wuppertaler hier einen solchen Boom, denn sie sind nicht damit aufgewachsen und es fällt ihnen leichter auf so was umzusteigen. Gerade auch die Älteren bräuchten so ein E-Bike glaube ich.

Wir: Danke, das war ein sehr interessantes Interview!

Aygül: Nichts zu danken, gerne wieder!